Webhosting gibt es in den unterschiedlichsten Varianten und Ausführen. Worin bestehen die Unterschiede zwischen Webspace und einem Server, was ist WordPress, und welches Paket ist für welchen Anwendungszweck am besten geeignet? Nachfolgend möchten wir Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Arten von Webhosting vermitteln, damit Sie schnell dasjenige Angebot finden, welches genau zu Ihren Anforderungen passt.
Für einen kompletten Internetauftritt benötigen Sie im wesentlichen drei Dinge: Einen oder mehrere Domainnamen in der Form ihrname.de, Speicherplatz für Ihre Homepage, also für die eigentlichen Inhalte, sowie eine oder mehrere E-Mail-Adressen in der Form [email protected]. Meist sind diese drei Komponenten bereits zu fertigen Paketen geschnürt oder können individuell nach Bedarf zusammengestellt werden.
Klassischer Webspace ist das Einstiegsprodukt und eignet sich in erster Linie für kleine bis mittlere Internetauftritte. Für die Nutzung von Webspace sind keine tiefgreifenden IT-Kenntnisse erforderlich, denn der Anbieter kümmert sich um alle technischen Details wie Wartung, Datensicherung und Systemupdates. Im Gegenzug sind Sie bei Webspace auf die Funktionen angewiesen, die der Anbieter zur Verfügung stellt, beispielsweise bestimmte Skriptsprachen, eingeschränkte Laufzeiten für Skripte oder eine begrenzte Anzahl an Datenbanken.
WordPress startete einst als Blog-Software und hat sich mittlerweile zu einem kompletten und sehr beliebten Content Management System entwickelt. Darauf hat auch die Webhosting-Branche reagiert und spezielles WordPress Hosting entwickelt. Bei vielen Anbietern bekommen Sie mit wenigen Klicks ein fertig eingerichtetes WordPress geliefert, das Sie sofort mit Inhalten füllen können.
Mit einem Server bekommen Sie nicht nur Speicherplatz, sondern vollen Zugriff auf das Betriebssystem. Der Vorteil liegt auf der Hand: Sie sind nicht darauf angewiesen, dass der Webhosting-Anbieter bestimmte Funktionen zur Verfügung stellt. Mit einem Server sind Sie sehr flexibel, denn Sie können praktisch jede gewünschte Software einrichten. Meist können Sie sogar das Betriebssystem selbst auswählen, welches dann entweder automatisch über einige Mausklicks oder manuell über eine Konsole installiert wird.
Während früher nur dedizierte Server, also echte physikalische Maschinen, erhältlich waren, finden sich in den Angeboten mittlerweile zahlreiche Unterarten mit verschiedenen Eigenschaften.
Mit einem Dedicated Server steht Ihnen ein echter, kompletter Rechner mit eigener CPU, eigenem Arbeitsspeicher und eigenen Festplatten zur Verfügung. Besonders geeignet ist ein solcher Server, wenn Sie viele Ressourcen benötigen, also beispielsweise für rechenintensive Anwendungen, welche den Prozessor zu großen Teilen auslasten.
Bei der Bestellung eines virtuellen Servers erhalten Sie ebenfalls vollen Zugriff auf das Betriebssystem. Allerdings handelt es sich nicht um einen eigenen Rechner, sondern der physikalische Server wird unter mehreren Kunden aufgeteilt. Ihnen steht eine eigene virtuelle Umgebung zur Verfügung, die von denen der anderen Kunden vollständig abgeschottet ist. Auch bei einem vServer können Sie das Betriebssystem selbst auswählen und bekommen vordefinierte Ressourcen. CPU-Leistung und Speicherplatz fallen allerdings geringer aus als bei einem Dedicated Server.
Cloud Server und vServer haben vieles gemeinsam. Die ursprüngliche Idee des Cloud Servers besteht darin, Systemressourcen flexibel anpassen zu können. So können Sie den Speicherplatz bei Bedarf ganz einfach erweitern oder zusätzliche CPU-Kerne hinzufügen, ohne das ganze System neu konfigurieren zu müssen. Cloud Server eignen sich daher besonders für Anwendungen mit einem schwankenden Bedarf an Systemressourcen.
Mittlerweile sind die Übergänge allerdings fließend, und auch vServer werden gelegentlich unter der Bezeichnung Cloud Server vermarktet. Hier lohnt sich also unter Umständen ein Blick auf beide Produktkategorien.
Ein Managed Server vereint die Vorteile des Webspace mit denen eines eigenen Servers. Im Prinzip bekommen Sie ein klassisches Webspace-Paket, das aber auf einem dedizierten Rechner installiert ist, der ausschließlich von Ihnen genutzt und nicht mit anderen Kunden geteilt wird. Um Betriebssystem, Software und regelmäßige Sicherheitsupdates kümmert sich der Anbieter. Der wesentliche Vorteil eines Managed Servers besteht somit darin, dass Sie auch rechenintensive Anwendungen laufen lassen können, ohne sich mit der Administration des Systems auseinanderzusetzen.
Die wichtigsten Fragen bei der Wahl zwischen Webspace und den verschiedenen Serverarten lauten: Was genau möchten Sie anfangen? Benötigen Sie besondere Funktionen und möchten das System nach eigenen Wünschen einrichten, oder möchten Sie vor allem eigene Inhalte zur Verfügung stellen und die technischen Details dem Anbieter überlassen?
Für kleine Internetauftritte, beispielsweise ein Blog oder eine Vereinsseite, ist meist klassischer Webspace oder WordPress die richtige Wahl. Beides ist auch für wenig technikaffine Anwender geeignet und ermöglicht einen schnellen Einstieg. Im Gegenzug erhalten Sie bei nur begrenzte Ressourcen und sind auf diejenigen Funktionen angewiesen, die der Anbieter zur Verfügung stellt. Für die gängigsten Anwendungszwecke ohne spezielle Anforderungen stellt dies jedoch kein Problem dar.
Wenn Sie eine größere Internetpräsenz planen oder eine ganz bestimmte Software installieren möchten, die auf herkömmlichem Webspace nicht zur Verfügung steht, kommen Sie um einen eigenen Server kaum herum. Dieser bietet Ihnen nahezu unerschöpfliche Möglichkeiten. Beispielsweise können Sie einen ganz bestimmten Spamfilter einrichten, der exakt Ihren Anforderungen entspricht, oder Sie können für den Webserver eine Skriptsprache in einer ganz bestimmten Version aufspielen, die mit Ihrem eigenen Content Management System kompatibel ist.
Sie können sogar Teile Ihrer hausinternen IT zum Webhosting-Anbieter auslagern, indem Sie zum Beispiel Ihr Warenwirtschafts-System auf einem dedizierten Server installieren.
Für den Betrieb eines Servers sind tiefgreifende IT-Kenntnisse erforderlich, denn die meisten Angebote haben gemeinsam, dass Sie Sicherheitsupdates selbst einspielen müssen. Eine Datensicherung liegt oft ebenfalls im Verantwortungsbereich des Kunden. Somit sollten Sie regelmäßig Zeit für die Wartung und Pflege des Systems einkalkulieren.
Eine Ausnahme sind Managed Server. Diese Pakete kombinieren die Vorteile des einfach zu bedienenden Webhostings mit denen eines eigenen Servers.
Auch Server gibt im Komplettpaket mit Domainnamen und E-Mail-Adressen. Allerdings ist dies nicht immer der Fall, denn in einigen Tarifen erhalten Sie nur den reinen Server und können Domainnamen separat dazu bestellen. Ebenfalls zu beachten ist, dass Sie bei einigen Angeboten den Mailserver des Anbieters nutzen können, was aber nicht immer im Paket inbegriffen ist. In diesem Fall können Sie entweder E-Mail-Adressen hinzu buchen oder gleich einen eigenen Mailserver aufsetzen.